Vor dem Hintergrund der humanitären Katastrophe in Syrien und der dramatischen Lage in den Flüchtlingslagern der Anrainerstaaten haben sich die Innenminister von Bund und Ländern darauf verständigt, 5.000 besonders schutzbedürftige syrische Flüchtlinge aus Flüchtlingslagern aufzunehmen.

Diese Regelung gilt insbesondere auch für Verwandte von in Deutschland lebenden syrischen Staatsangehörigen oder von deutschen Staatsangehörigen mit syrischem Migrationshintergrund.

Mehrere syrischstämmige Familien aus Niedersachsen haben sich schon bei den Behörden darüber informiert, wie sie ihre Verwandten schnellstmöglich aus den Flüchtlingslagern zu sich nach Deutschland holen können. Das ist nach geltender Rechtslage nämlich selbst dann nicht möglich, wenn die aus Syrien stammenden Personen bereit und in der Lage sind, ihre Angehörigen zu versorgen.

Um dabei zu helfen, diesen Misstand abzumildern, hat der UNHCR (Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen) für in Deutschland lebende Verwandte und für syrische Flüchtlinge, die verwandtschaftliche Beziehungen nach Deutschland haben, eine Informationshotline eingerichtet, die unter der Rufnummer (030) 202 202 21 zu erreichen ist.

Zudem ist auf der Internetseite des UNHCR ein Webformular eingestellt, mit welchem betroffene Personen ihr Interesse für die Aufnahme eines Verwandten bekunden können.

http://www.unhcr.de/unhcr/in-deutschland/aufnahmeprogramm-syrien.html

Der direkte Weg über den UNHCR kann also grundsätzlich eine kurzfristigere Aufnahme von Verwandten im Rahmen der bundesweiten Aufnahmeaktion ermöglichen und sollte daher von den Betroffenen eingeschlagen werden. Ob und wann es darüber hinaus künftig noch eine andere Möglichkeit geben wird, syrische Verwandte aus den Anrainerstaaten zur vorübergehenden Versorgung nach Deutschland zu holen, wird von weiteren Absprachen zwischen der Bundesregierung und den Ländern abhängen.

Die Niedersächsische Landesregierung ist der Auffassung, dass eine Aufnahme von Verwandten auch über diese Aufnahmeaktion hinaus erfolgen soll. „Die Bundesregierung muss sich auf europäischer Ebene dafür einsetzen, syrische Flüchtlinge im Rahmen einer echten und insbesondere auf Dauer angelegten Resettlement-Aktion aufzunehmen“, so Minister Pistorius.