Anlässlich des 20. Jahrestages des Brandanschlages auf das Haus zweier türkischer Familien in Solingen wird auf dem Markt von Hannover, zwischen Marktkirche und Altem Rathaus, am Mittwoch, 29. Mai, um 13.30 Uhr, eine Gedenkveranstaltung stattfinden, zu der die Türkische Gemeinde in Niedersachsen aufgerufen hat. Doris Schröder-Köpf unterstützt den Aufruf, hieran teilzunehmen und damit ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.

„20 Jahre nach den Lichterketten, die sich angesichts der schrecklichen Ereignisse von Solingen und anderswo formierten, dürfen wir nicht darin nachlassen, gemeinsam gegen den alltäglichen Rassismus anzugehen“, erklärte die Landtagsabgeordnete, die zugleich Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe ist.

Bei dem Brandanschlag am 29. Mai 1993 waren fünf Menschen gestorben, darunter drei Kinder; 16 weitere Familienmitglieder erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen. Sie leiden bis heute unter den Folgen. Solingen reihte sich mit diesem Mordanschlag ein in eine Kette fremdenfeindlicher Angriffe größeren Ausmaßes, die seit 1991 das wiedervereinigte Deutschland erschütterten. Die rassistischen Ausschreitungen in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen wie auch der Brandanschlag von Mölln, bei dem im November 1992 drei Menschen gestorben waren, fanden in der Tat von Solingen einen neuen, traurigen Höhepunkt.

Zugleich fanden sich im Angesicht der Ereignisse an zahlreichen Orten Tausende Menschen zusammen, um gegen Rassismus aktiv zu werden. Wurden ihre Lichterketten zunächst belächelt, so bildeten ihre Aktionen einen wichtigen Grundstein für ein zivilgesellschaftliches Engagement zugunsten von Migranten.