Bau, Handwerk, Industrie oder doch etwas ganz anderes? Die Entscheidung, in welcher Berufsbranche man tätig wird, ist für junge Menschen nicht immer einfach – auch für Flüchtlinge nicht, die in einem fremden Land auf der Suche nach einer Perspektive für ein selbstbestimmtes Leben sind.

Um eritreischen Flüchtlingen eine Hilfestellung zu geben, organisierte die Projektgruppe „Farbe bekennen“ am 25. September in Zusammenarbeit mit dem Freiwilligenzentrum Hannover und den Berufsbildenden Schule 3 einen Berufsfindungstag im Döhrener Jugendzentrum. Unterstützt wurden die Organisatoren ferner von sechs freiwilligen Helferinnen und Helfern, die aus hannoverschen Unternehmen gekommen waren. Rund 100 eritreische Flüchtlinge konnten sich einen Tag lang über ihre grundsätzlichen Chancen, aber auch über die Voraussetzungen für verschiedene Ausbildungsberufe informieren. Der Tag diente dabei auch dem gegenseitigen Kennenlernen der Flüchtlinge untereinander, die aus unterschiedlichen Unterkünften in Hannover und der Region angereist waren.

Zu Beginn der Veranstaltung wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer u.a. von der Landtagsabgeordneten und niedersächsischen Migrationsbeauftragten, Doris Schröder-Köpf, und der Döhrener Bezirksbürgermeisterin Antje Kellner begrüßt. Frau Schröder-Köpf unterstrich in Ihrem Grußwort, dass vor allem das Erlernen der Sprache wichtig sei, um den Einstieg in den Arbeitsmarkt schaffen zu können. „Sprach und Integrationskurse, aber auch der direkte Kontakt zur Bevölkerung helfe sehr, die Sprache zu erlernen und sich im Land wohlzufühlen“, so Schröder-Köpf. Sie bedankte sich bei den Organisatoren Isabell Schieber und Helmut Werner für ihr außerordentliches Engagement.

Nach dem Kennenlernen und der Begrüßung wurden die Gäste durch einen Film in das Thema „Berufe am Bau“ eingeführt. Anschließend fuhr man in die BBS 3, wo ein Rundgang durch die Werkstätten auf dem Plan stand. Qualifizierte Lehrer und Lehrerinnen informierten – mit der Hilfe von Dolmetschern – über die Bereiche Metall, Holz und Malerberufe. So kamen tatsächlich viele der jungen Menschen mit ganz konkreten Berufswünschen in das Jugendzentrum zurück, wo nach einem Mittagessen und letzten Gedankenaustausch der Berufsfindungstag seinen erfolgreichen Abschluss fand. Weitere Berufsfindungstage für Flüchtlinge – auch aus anderen Herkunftsländern – sollen folgen.

Weitere Informationen zum ehrenamtlich betriebenen Projekt „Farbe bekennen“, das verschiedene Lern-, Kultur- und Kommunikationsangebote für Flüchtlinge leistet, finden Sie weiter unten im Download-Bereich.