Am morgigen 28. April 2016 öffnen wieder Unternehmen, Betriebe und Hochschulen in ganz Deutschland und Niedersachsen ihre Türen für Schüler- und Schülerinnen ab der 5. Klasse. Der Zukunftstag für Mädchen und Jungen ist in ein umfassendes Berufsorientierungsprogramm der Schulen eingebettet und soll nachhaltig dazu beitragen, geschlechtsspezifisches Berufswahlverhalten aufzubrechen.

Die SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag beteiligt sich auch in diesem Jahr wieder mit einem ganztägigen Rollenspiel unter dem Motto „Abgeordnete/r für einen Tag“ am Zukunftstag. Wie entsteht z.B. ein Entschließungsantrag? Wie wird er im Plenum diskutiert und verabschiedet? Dies und vieles mehr werden die Schülerinnen und Schüler vor Ort nachspielen und dabei die Arbeit der Landtagsabgeordneten hautnah kennenlernen. Natürlich sind zahlreiche Parlamentarierinnen und Parlamentarier selbst dabei und stellen sich den Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das Wahlkreisbüro von Frau Schröder-Köpf betreut und begleitet in diesem Jahr fünf von ihnen.

Zum Hintergrund:

Der Aktionstag dient den Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen, Einblicke in verschiedene Berufe, die geeignet sind, das traditionelle, geschlechtsspezifisch geprägte Spektrum möglicher Berufe für Mädchen und Jungen zu erweitern. Mädchen haben so z.B. die Möglichkeit, „typische Männerberufe" in Technik und Naturwissenschaft kennen zu lernen, Jungen können die eher „typischen Frauenberufe" etwa in Pflege und Erziehung entdecken.

Wie das Institut der deutschen Wirtschaft feststellt, ist dies auch weiterhin dringend nötig. Denn die beruflichen Vorlieben der Geschlechter in Deutschland haben sich im Laufe der vergangenen drei Jahrzehnte nur wenig verändert. Gesellschaftlich vorherrschende Rollenmodelle übertragen sich seit jeher auf die geschlechterspezifischen Präferenzen bei der Berufswahl. Während es Frauen in soziale und kaufmännische Berufe zieht, ist das Handwerk immer noch Männerdomäne. So rangieren „Kauffrau für Büromanagement“ und „Medizinische Fachangestellte“ ganz oben auf der Liste der beliebtesten Ausbildungsberufe bei Frauen. Junge Männer reizt vor allem der Beruf des „Kfz-Mechatronikers“.

Der eingeschlagene Berufsweg entscheidet mit über die späteren Einkommen, die sich bei Frauen und Männern weiterhin unterscheiden. Im Hoch- und Tiefbau etwa betrug das mittlere Bruttoeinkommen 2013 etwa 2.650 Euro, während in weiblich dominierten Verkaufsberufen dieser lediglich bei 1.900 Euro lag.

Auch an den Hochschulen sind die bekannten Unterschiede deutlich zu erkennen. Zwar ist heute jeder zweite Student in Deutschland weiblich. Frauen bevorzugen aber vor allem Sprach- und Kulturwissenschaften als Studienfächer (2013 ein Anteil von 75 Prozent). Anders sieht es inde bei gesundheitswissenschaftlichen Fächern aus: Hier ist der Frauenanteil in den letzten 20 Jahren knapp um ein Fünftel auf 69 Prozent gestiegen.

Die zum Zukunftstag erschienene iwd-Sonderausgabe des Institut der deutschen Wirtschaft kann von registrierten Nutzern hier heruntergeladen werden. Die obigen Zahlenangaben basieren auf jener Ausgabe vom 21.04.2016.